• Telefon09722 1255

Teil 3 - Modelle der Zahnkorrektur

Im letzten Beitrag habe ich Ihnen anhand von Mümmel die umfassendste Art der Zahnkorrektur gezeigt. Nun stellen Sie sich vielleicht die Frage, was wirklich alles benötigt wird.

Lassen Sie mich die verschiedenen Modelle mit dem Hintergrund des Narkoserisikos erläutern:

Narkoserisiken: 

Das Narkoserisiko bei Heimtieren ist aus mehreren Gründen erhöht. Heimtiere wie Kaninchen, sind deutlich kleiner als Hunde und Katzen, was die Überwachung der Narkose und das Eingreifen bei Komplikationen erschwert. Zudem sind Heimtiere oft stark gestresst und haben hohe Adrenalinspiegel, was die Wirkung der Anästhetika beeinträchtigen kann und das Risiko von Nebenwirkungen erhöht.

Außerdem zeigen Heimtiere erst spät klinische Symptome, sodass viele bereits in einem schlechten Allgemeinzustand sind, wenn sie anästhesiert werden müssen.
 

Um das Narkoserisiko zu senken, bieten wir folgende Leistungen an:

Vor Einleitung der Narkose wird das Tier stationär untergebracht und bis zur OP gepäppelt, gewärmt und mit warmer Lösung infundiert, um den Kreislauf bestmöglich zu stabilisieren.

Um die empfindliche Kleinsäuger-Lunge nicht zu belasten, wird auf eine Inhalationsnarkose verzichtet. Stattdessen wird eine vollständig antagonisierbare Injektionsnarkose verwendet, um das Tier jederzeit wieder wecken zu können.

Um dem Tier die Atmung zu vereinfachen und die Lunge zu entlasten, wird das Tier über eine Nasensonde mit warmem, angefeuchtetem Sauerstoff unterstützt. Dadurch wird es zusätzlich vor dem Auskühlen geschützt. Gleichzeitig wird es mit Kopf und Brustkorb erhöht gelagert, damit das Darmkonvolut nicht auf die Lunge drückt – so schaffen wir mehr Platz zum Atmen.

Ein Monitoring intraoperativ ermöglicht es, den Kreislauf des Tieres besser einzuschätzen und Zwischenfälle schneller zu erkennen und zu beheben.
Nach überstandener OP wird das Tier wieder stationär untergebracht, gewärmt und gepäppelt, bis dieses stabil genug ist, um entlassen zu werden.


Die unterschiedlichen Modelle:

Einmal alles – so wenig Risiko wie möglich:

Hierbei wird das Narkoserisiko Ihres Tieres so gering wie möglich gehalten. Dafür werden alle oben genannten Leistungen in Anspruch genommen. Die Maulhöhle wird gründlich untersucht und, falls notwendig, Röntgenbilder werden angefertigt.

Ein Mittelweg:

Das Narkoserisiko ist höher als notwendig, da auf das Vorwärmen und Päppeln zur Kreislaufstabilisierung und das Narkosemonitoring verzichtet wird. Außerdem werden keine Röntgenbilder angefertigt, wodurch Grundursachen der aktuellen Problematik oder Nebenbefunde nur teilweise oder gar nicht gefunden werden können.

Das Minimalprogramm:

Hierbei ist das Narkoserisiko am höchsten und die Grundursachen der aktuellen Problematik sowie Nebenbefunde können nicht gefunden werden. Es wird auf eine stationäre Unterbringung mit Stabilisierung, Sauerstoffsupplementierung, genaue Maulhöhlenuntersuchung, Anfertigung von Röntgenbildern und Narkosemonitoring verzichtet.

Die voraussichtlichen Kosten unterscheiden sich je nach gewählter Methode. Mehr dazu erfahren Sie persönlich vor Ort oder telefonisch.

Sie haben Fragen zu unserem Blog? Wenden Sie sich gerne jederzeit persönlich an unser Team. Liebe Grüße, Ihre Tierärztin Johanna Kern