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Activity Feeding – Bastelanleitungen

Im ersten Beitrag habe ich Ihnen erklärt, was Activity Feeding, sinngemäß “beschäftigungsbasierte Fütterung”, ist und warum diese Fütterungsform für die kleinen Raubkatzen so wichtig ist. Aber es ist nicht notwendig dafür viel Geld auszugeben, denn Vieles können Sie selbst basteln. Dafür benötigen Sie Kartons, Papprollen, Futter, Klebeband und eine Schere.

Hier ein paar Vorschläge von uns:

1. Rollenräuber

Für unser erstes DIY benötigen Sie Klopapierrollen und einen Karton (dieser sollte niedriger sein als die Rollen).

Die Klopapierrollen werden aufrecht in den Karton gestellt. Wichtig ist, dass der Karton dabei so gut gefüllt wird, dass alle Rollen sich gegenseitig stützen und dadurch fest an ihrem Platz sind.

Dann geben Sie das Trockenfutter in die Rollen. Um das Interesse Ihrer Katze zu Beginn zu erhöhen, können Sie zusätzlich ihre Lieblingsleckerlis dazu geben. Dadurch wird die Katze noch mehr angespornt.

Ziel ist es, die Katze dazu zu animieren, mit ihren Pfoten nach dem Futter zu angeln.

Am Anfang kann es hilfreich sein, wenn Sie die Rollen erstmal halbieren, damit der Schwierigkeitsgrad gesenkt wird. Denn sollte die Katze von Anfang an nur Misserfolge haben, wird sie schnell frustriert.


2. Schnüffel-Schatz

Für dieses Futterspiel benötigen Sie einen Karton und Packpapier. Bitte beachten Sie, dass die Tinte von Zeitungen für ihre Katze giftig sein kann, deswegen sollten Sie Zeitungen als Papier vermeiden.

Nun reißen Sie Stücke des Papiers aus, knüllen dieses zusammen und verstecken hier und da Futter in den Knollen.

Diese werden dann in den Karton gelegt. Dazwischen können Sie immer wieder Trockenfutter in den Karton füllen, sodass sich dieses zwischen den Papierknollen verteilt.

Fertig ist der Schnüffel-Schatz.


3. Fummelteppich

Hier ist noch ein DIY, welches wir mit einfachen Materialien aus der Praxis hergestellt haben. Sie können auch einen Karton nehmen und diesen in feine Streifen schneiden, die dann auf einen zweiten Karton aufgeklebt werden. Wichtig ist nur, dass die Katze mit ihren Pfoten durch die Schlitze kommt ohne sich dabei zu verletzen.

Bei unserem Material war dazwischen ein feiner Streifen Plastikband, diesen unbedingt entfernen! Sollte Ihre Katze Karton anknabbern, kann dieser durch die Verdauungssäfte zerkleinert werden, aber ein Plastikstück kann zu einem Darmverschluss führen!

Wir haben den Kartonteppich gefaltet und zwischen die beiden Seiten Trockenfutter gelegt.

Zum Schluss haben wir den gefüllten Kartonteppich auf einen umgedrehten Karton geklebt, damit er nicht verrutscht, oder die Katze diesen einfach aufklappt.

Und schon kann der Stubentiger loslegen!


4. Snack-Rollen

Auch hierfür benötigen Sie Klopapierrollen. Außerdem noch eine Schere und Klebeband.

Die Klopapierrollen werden mit mehreren Löchern versehen, durch die die Kroketten locker durchrutschen können. Dann wird die Rolle auf einer Seite zugeklebt, mit Futter gefüllt und anschließend die andere Seite ebenfalls zugeklebt.

Hier ein Tipp für zwei Schwierigkeitsgrade:

  • Leicht: Die Seiten werden parallel zueinander verklebt; dadurch kann die Rolle ungestört rollen
  • Schwer: Kleben Sie die Seiten entgegengesetzt zusammen – dadurch muss die Rolle aktiv mit den Pfoten gedreht werden, um Leckerlis zu verlieren (wie in unserer Bilderanleitung gezeigt)


5. Futterangel

Eine Idee, von der ich wirklich begeistert bin, ist die Futterangel: Dabei wird Futter an einer Katzenangel befestigt – beispielsweise in einem Teebeutel. Wenn die Katze diesen erwischt, wird dieser durch die Krallen zerstört und die Katze hat sich eine gute Portion Futter erbeutet.

Diese Idee finde ich besonders toll, da hier aktiv der Jagdtrieb der Katze befriedigt wird. Außerdem bindet dieses Spiel die Besitzerin ein. Das tut auch der sozialen Ader der Katze gut.


Allgemeine Tipps und Tricks für selbstgemachte Futterspiele:

Halten Sie zu Beginn den Schwierigkeitsgrad gering: Damit die Katze Erfolgserlebnisse erfährt, sollten die Futterspiele einfach und schnell zu verstehen sein. Mit der Zeit kann man dann die Schwierigkeit an das Können der Katze anpassen.

Mischen Sie zu Beginn ihre Lieblingsleckerlis unter – je stärker diese riechen, desto besser! Dadurch wird das Interesse am Futterspiel gesteigert.

Vorsicht mit den Materialien: Vermeiden Sie Materialien, die Ihre Samtpfote gesundheitlich gefährden. Das heißt: keine losen Fäden, kein Plastik, keine Giftstoffe.

Werden Sie kreativ: Im Endeffekt kann vieles zu einem Futterspiel umgewandelt werden – Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Schauen Sie auch gerne auf unserem Instagram- oder Facebook-Profil vorbei – dort zeigen wir die Bastelanleitungen in Form von Videos.

 

Sie haben Fragen zu unserem Blog? Wenden Sie sich gerne jederzeit persönlich an unser Team. Liebe Grüße, Ihre Tierärztin Johanna Kern